Humperdinck
Musikalische Gedenkveranstaltung zum 100. Todestag von Engelbert Humperdinck
Stadt Neustrelitz und Theater- und Orchester GmbH lassen bekannte und unbekannte Seiten seines Werkes erklingen
Der berühmte Komponist ist in Neustrelitz verstorben, als er seinen Sohn Wolfram Humperdinck, der Opernspielleiter am hiesigen Landestheater war und die Oper Freischütz inszenierte, besuchte. Engelbert Humperdinck erlag am 27. September 1921 im Krankenhaus Carolinenstift den Folgen eines Schlaganfalls.
Während der Gedenkveranstaltung wird TOG-Intendant Sven Müller mit einem Vortrag an das Leben und Wirken von Humperdinck erinnern. Im musikalischen Mittelpunkt des Abends stehen bekannte und unbekannte Werke des großen Komponisten. Unter anderem erklingt der „Abendsegen“ aus der wohl berühmtesten Oper Humperdincks, der Märchenoper „Hänsel und Gretel“. Dieser Part wird von den Sängerinnen des Neustrelitzer Musiktheaterensembles Laura Scherwitzl (Gretel) und Iuliia Tarasova (Hänsel) dargeboten.
Mit der Violinsonate von Humperdinck bringen der Violinist Thomas Probst, Schwerin, und die Pianistin Marie Rosa Günter, Hannover, eine besondere Überraschung mit nach Neustrelitz. Probst, Stv. Konzertmeister der Zweiten Violinen in der Mecklenburgischen Staatskapelle und Künstlerischer Leiter der Rathauskonzerte Wismar, liegt Musik, die mit Mecklenburg-Vorpommern im Zusammenhang steht, sehr am Herzen. Dabei stellte er fest, dass Humperdincks Kammermusikwerke sehr unbekannt und teilweise nicht einmal verlegt sind. Für eine CD mit vielen Welterstaufnahmen arbeitete er mit den Original-Handschriften von Humperdinck, die er „abtippte“ und überhaupt erst spielbar machte. Auch die Violinsonate war bis vor Kurzem nicht als Druck erhältlich und ist folglich nie gespielt worden. So wird das Publikum beim Gedenkkonzert die erste öffentliche Aufführung dieser Sonate seit Humperdincks Lebzeiten hören.
Auf dem Programm stehen außerdem zwei „Albumblätter für Violine und Klavier“. Das eine entstand für Humperdincks Tochter Edith zur Konfirmation (1910), das andere ist die zeitgenössische Bearbeitung eines Klaviersolostückes (1896) durch Friedrich Hermann.
Im gleichen Jahr wie Humperdinck starb Camille Saint-Saëns. Die beiden teilen das Schicksal, mit ihrem „One-Hit-Wonder“ (Karneval der Tiere bzw. Hänsel und Gretel) berühmt geworden und im restlichen Schaffen vernachlässigt worden zu sein. In Neustrelitz erklingt seine „Romanze op. 48“. Sie ist auch unter Geigern kaum bekannt, verdient aber, wie die Musik Humperdincks, eine Renaissance.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Wegen begrenzter Platzzahl wird um Anmeldung gebeten unter E-Mail kultur@neustrelitz.de bzw. Telefon 03981 4534-340.