Objekt des Monats – Bajonett oder Seitengewehr 98/05 a.A

Der Name „Bajonett“ bezieht sich auf den Namen der französischen Stadt Bayonne, die einst für die Herstellung der besten Bajonette in Europa bekannt war. Die ersten Bajonette – die Mitte des 17. Jahrhunderts eingeführten so genannte Spundbajonette – waren einfache Klingen, die in den Lauf einer Muskete gesteckt wurden. Sie wurden nicht nur im Krieg, sondern auch bei der Jagd, z. B. auf Wildschweine, eingesetzt. Es dauerte lange, die Muskete nachzuladen, und nach der Schussabgabe waren die Soldaten fast wehrlos, vor allem gegen den Angriff der schnellen, mit langen Hacken ausgerüsteten Kavallerie.

Mit der Entwicklung der Feuerwaffen entwickelte sich auch die Idee, Bajonette auf dem Schlachtfeld zu verwenden. Es entstanden neue Bajonetttypen und das Bajonett selbst wurde so mit der Waffe verbunden, dass man auch mit aufgesetztem Bajonett schießen konnte. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden lange Bajonette, die in ihrer Form dem Säbel ähnelten, populär. Mit einem solchen Bajonett war es möglich, auch als eigenständige Waffe zu kämpfen, ohne es auf ein Gewehr montieren zu müssen.
Dieses Bajonett wurde 1986 von unserem Museum gekauft. Das Bajonett ist 50,5cm lang, während der Klinge selbst 36,7 cm lang ist. Griff mit zwei, gerillten Holzgriffschalen, zweifach verschraubt. Drücker intakt, Stahlblechscheide, mit Abnahmestempel auf Klinge. Die Scheide war aus Leder, leider ist sie nicht erhalten geblieben. Das Seitengewehr wurde 1915 hergestellt, dem letzten Jahr der Produktion des alten Typs S98/05. Bajonette dieses Typs wurden ab 1905 hergestellt und waren für das kaiserliche Infanteriegrundgewehr Mauser Modell 98 bestimmt.

Die Waffe wurde bei VC Schilling Suhl hergestellt, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts Automobile produzierte.